Yoga in Indien: „Enjoy the journey!“
Yoga in Indien:
„Enjoy the journey!“
Der Markt für Yoga-Ausbildungen ist riesig. Wie einige von euch sicher wissen, habe ich mich damals für die Ausbildung in Indien entschieden. Aber was genau geht da ab? Und wie ist es überhaupt dazu gekommen? Meine liebe Freundin und Texterin Anja hat mir für diesen Blog ein paar Fragen gestellt, um euch mitzunehmen, auf meinen ganz persönlichen Yoga-Weg.
Du hast vor über 10 Jahren angefangen, Yoga zu praktizieren. Was ist für dich das Besondere daran? Was kann Yoga, was Joggen nicht kann? ;-)
Ich kann mich noch an das Gefühl nach meiner ersten Yogastunde erinnern und wie ich mich danach gefragt habe „Was war das denn?“. Für mich ist das Besondere an Yoga das Gefühl der Ausgeglichenheit, das sich währenddessen einstellt. Das Gefühl, dass alles in Balance ist und dass der Körper und der Geist „an einem Punkt“ sind. Und genau darin besteht für mich die Freiheit. Es ist eine Symbiose, die da entsteht. Ich liebe es. Auspowern wie beim Joggen kann man sich beim Yoga übrigens auch ;-)
2019 hast du deine Yogalehrer-Ausbildung gemacht. Wie kam es zu diesem Entschluss? Gab es einen Schlüsselmoment, in dem du dachtest: Jawoll, das ist mein Weg, den gehe ich jetzt?
Ja, gab es. Ich hatte in einer Yogastunde bei meiner Lieblingslehrerin auf einmal das Gefühl, dass ich GENAU DAS auch vermitteln möchte. Ich wollte diese Übungen, die Atmung, das Gefühl und diese Philosophie einfach in die Welt tragen. Ich wollte Menschen dabei unterstützen, dass sie sich (gesundheitlich) besser fühlen.
Ich habe danach zu meiner Yogalehrerin gesagt, dass ich eine Ausbildung machen möchte. Und sie sagte „Ja, genau das habe ich heute auch bei dir gedacht.“ Was für ein Zufall ;) Danach bin ich nach Hause gefahren und habe gedacht „Ich habe es. Das ist mein Ding.“ Ich war überglücklich. Bis heute :-)
Deine Schule war Kashish-Yoga in Goa in Indien. Nimm uns doch mal mit auf die Reise: Wie muss man sich einen Tag in einer indischen Yogaschule vorstellen?
Es ist wundervoll und harmonisch. Man lebt in einer eigenen Welt. Und es tut so gut, sich den ganzen Tag nur mit Yoga zu beschäftigen. Der Vibe ist einfach atemberaubend. Man hat den ganzen Tag über Unterricht, d. h. circa 5 Stunden reines Yoga und „wie man unterrichtet“ und dann noch Theroriestunden wie z. B. Philosophie und Anatomie.
Unsere Lehrer waren super, sehr inspirierend und angemessen streng ;) Es war diszipliniert, eben eine richtige Yogaschule.
Ich lebte 30 Tage dort. Wir hatten tolle Unterkünfte und das Essen war ein weiteres Highlight. Alles frisch und komplett vegan und vegetarisch. Man isst sehr viel, der Körper verlangt danach – besonders nach den langen Yogaeinheiten. Wir waren 16 Leute. Drei davon waren Männer.
Gab es während deiner Ausbildung für dich ein besonderes Erlebnis? Was war der schönste „indische Yoga-Moment?
Wieviel Zeit hast du? ;-) Ich kann es kaum in Worte fassen. Es war eine Reise zu sich selbst. Es ist das Gefühl, das einen nicht mehr loslässt und dich bis an deine Grenzen und wieder zurück bringt. Freier als zuvor. Ein Rausch durch Körper, Geist und Seele. Man wächst unendlich. Ich denke, Indien ist ein sehr starkes Land. Wieviele Menschen sind bitte für ihre ganz eigene Suche hierher gekommen und haben in Indien Freiheit und Heilung gefunden? Ich und viele, viele andere.
Was würdest du anderen mit auf den Weg geben, die sich für eine Yogalehrer-Ausbildung interessieren? Hast du einen spontanen Tipp für alle, die noch nach einer passenden Schule suchen?
Ich sehe es so: Wenn der Schüler bereit ist, findet ihn der Lehrer oder die Schule ;)
Wenn du an deine Anfänge zurückdenkst: Was war für dich die größte Herausforderung in der ersten Yogastunde, die du selbst unterrichtet hast?
Das Wichtigste ist: Bleib‘ du selbst. Es kann dauern, bis du deinen ganz eigenen Weg zu unterrichten findest. Authentisch zu sein, ist meiner Meinung nach, sehr wichtig. Und die Reduktion aufs Wesentliche, d. h. nur das Essentielle beim Anleiten der Übungen zu erwähnen und den Rest immer mehr wegzulassen. Den Asanas so Raum geben. Den Schüler erfahren lassen. Spüren lassen. Yoga ist eine Erfahrungswissenschaft: 1% Theorie, 99% Praxis.
Zum Anschluss: Welche Asana ist deine liebste – und warum?
Da habe ich viele;) Die erste ist die „Kindshaltung“ (Balasana). Diese Asana steht für Demut und ist eine sitzende Vorbeuge, die den ganzen Rücken entspannt. Meine zweite Lieblingsübung ist das „Krokodil“ (Makarasana) – eine liegende Drehung. Diese Yogaübung ist heilsam für die Wirbelsäule und balanciert das Nervensystem.
HariOm.
„Remember all the teachers and all the gurus.“