Yoga & Atem: Ziemlich beste Freunde

Neulich habe ich mir ein Taschentuch ins rechte Nasenloch gesteckt. Nein, ich hatte weder Nasenbluten, noch Schnupfen. Ich wollte einfach nur ein bisschen relaxen. Mich entspannen und ausgleichen. Klingt merkwürdig? Ja, … so sah es vermutlich auch aus. Aber hey, ich saß zu Hause auf meinem Sofa und nicht etwa im Meeting beim Kunden. Und das Wichtigste: Es hat funktioniert! Ich habe mich nach einer gewissen Zeit wirklich entspannter gefühlt. Im Yoga gibt es viele interessante Atemübungen, die super effektiv sind. Wie du mit Yoga und Atem gezielt auf Körper und Geist einwirken kannst – darum geht’s in diesem Artikel.

Einatmen, ausatmen. Unsere Atmung funktioniert glücklicherweise ganz von allein. Wir müssen sie nicht bewusst steuern. Bei manchen Menschen läuft die Atmung jedoch nur auf „Sparflamme“. Sie haben das tiefe Atmen regelrecht verlernt und müssen die Vorteile einer vollen Atmung erstmal neu für sich entdecken. Gerade durch stressige Situationen schränken wir unsere Atmung oft ein, ohne dass wir das sofort merken. Spür doch mal, wie dein Atem gerade fließt: Bis runter in den Bauch? Oder endet er bereits im Brustbereich? Sich seiner begrenzten Atmung bewusst zu werden, ist ein erster wichtiger Schritt. Denn erst dann kannst du für Veränderung sorgen und es besser machen.

Tiefe Atmung hat viele Vorteile:

Yogaübungen werden effektiver
Asanas im Yoga können ihre Wirkung durch gezielte Atmung besser entfalten. Nicht umsonst heißt es: „Energy flows, where focus goes.“ Also immer schön in die Dehnung hineinatmen.

Verbessert die Konzentration
Tiefes Atmen bringt mehr Sauerstoff ins Gehirn und steigert die Konzentrationsfähigkeit. Eine simple Methode für mehr Klarheit im Kopf.

Gut gegen Angst
Tiefes Atmen hilft, Ängste abzubauen. Die nasale Einatmung soll offenbar einen Schaltkreis im limbischen System aktivieren, der dafür sorgt, dass Angstgefühle verarbeitet werden (z. B. mit der „5:7:8 Atmung“. Hierbei atmest du 5 Zählzeiten ein, hältst den Atem 7 Zählzeiten an und atmest 8 Zählzeiten aus.).

Beugt Kopfschmerzen vor
Kopfschmerzen werden oftmals durch Nackenverspannungen verursacht. Eine tiefe Atmung wirkt Anspannung entgegen und setzt somit direkt an der Ursache an. Gleich mal ausrobieren? Hier eine kurze BEE.Einheit für deinen Nacken.

Steigert dein Glücksgefühl
Durch tiefes Atmen werden Endorphine ausgeschüttet. Die körpereigenen Hormone steigern dein Glücksempfinden und können sogar Schmerzen unterdrücken.

Beim Yoga spielen Atemübungen eine zentrale Rolle. Eine der bekanntesten Techniken ist die Wechselatmung. Hier verschließt du im regelmäßigen Wechsel mal das linke, dann das rechte Nasenloch und sorgst damit für einen Ausgleich zwischen der linken und rechten Gehirnhälfte. Auf diese Weise bringst du dein ganzes Körpersystem wieder in Balance ­– und kommst mit der Zeit in einen angenehm ausgeglichenen Zustand. Dazu ist es wichtig zu wissen, dass die rechte und linke Körperseite ganz bestimmte Bedeutungen haben:

• Die rechte Körperseite (männlich) wird von der linken Gehirnhälfte gesteuert und steht für das Yang in dir: die Sonne, die Energie, die Stärke.
• Die linke Seite (weiblich) wird von der rechten Gehirnhälfte gesteuert und steht für das Yin in dir: den Mond, die Entspannung, die Einkehr.
• Wenn beides ausgewogen ist, sind wir in unserer Mitte: Yin und Yang im Einklang.

Wenn du also merkst, dass du dich müde und kraftlos fühlst, wird deine linke Seite (Yin-Seite) vermutlich gerade aktiver sein. Verschließt du diese mit einem Stück Taschentuch, forderst du die andere Seite automatisch dazu auf, sich mehr ins Zeug zu legen. Und so kommt dein Körper in die Balance. Probier’ es einfach mal aus! Ich bin gespannt, ob du eine Veränderung wahrnehmen kannst.

Über Yoga und Atem gibt es noch unendlich viel mehr zu erzählen. Besser als die trockene Theorie ist allerdings die powervolle Praxis: Lass uns gemeinsam Yoga üben und atmen bis zum Glücksgefühl! Bei BEE.YOGA findest du sowohl Online-Yoga, als auch Privatstunden und – jetzt endlich wieder im Programm: Yoga am Dowesee! Bist du dabei? Ich freu mich auf dich.